Abwärtstrend: dpsuisse-BAK-Index Q1 2023
Die grafische Industrie der Schweiz befindet sich wieder im Abwärtstrend. Gemäss dem dpsuisse-Index ist der Gesamtwert der Produktion im ersten Quartal 2023 um 4.1 Prozent zurückgegangen.
Die Produktionsentwicklung ist nach wie vor stark durch Preissteigerungen geprägt. Werden die Preissteigerungen herausgerechnet, ergibt sich im Vorjahresvergleich ein nochmals schwächeres Bild. Die Produktion der grafischen Industrie wurde bis zum zweiten Quartal 2022 durch eine «Post-Covid» Erholung mit teilweise recht ausgeprägten Zuwächsen geprägt. Auf das Gesamtjahr 2022 gesehen resultierte in nominaler Rechnung ein kräftiges Plus von rund 13 Prozent. Seit dem zweiten Halbjahr 2022 verläuft die Produktionsentwicklung jedoch wieder rückläufig.
Ein Grossteil des seit Auslaufen der Covid-Pandemie verzeichneten Produktionswachstums ist auf Preissteigerungen zurückzuführen. Im Jahresdurchschnitt 2022 erhöhten sich die Produzentenpreise bei grafischen Erzeugnissen um rund 9 Prozent. Allerdings reichten die Preissteigerungen oftmals nicht aus, die deutlich gestiegenen Kosten für wichtige Vorleistungen wie Papier und Energie zu kompensieren. Bei importiertem Papier lagen die Preise im Jahresdurchschnitt 2022 beispielsweise um rund 19 Prozent höher als im Vorjahr, bei Schweizer Papier stiegen die Produzentenpreise im Schnitt sogar um rund 25 Prozent. Immerhin gibt es Indizien, dass sich die Preis-Situation im ersten Quartal 2023 zumindest bei importiertem Papier nicht weiter zugespitzt hat.
Gegenüber 2019 – und erst recht gegenüber den Jahren 2020 und 2022 – verbessert hat sich die Situation für die Beschäftigten der grafischen Industrie Kurzarbeit wird kaum noch angewendet. Die Zahl der als arbeitslos registrierten Personen lag in der grafischen Industrie zum Jahresanfang 2023 rund 45 Prozent tiefer, als es Ende 2019 der Fall war. Wie an dieser Stelle schon mehrmals betont steht jedoch auch hinter dieser – für sich genommen positiven – Entwicklung ein weiterer Beschränkungsfaktor: Der schweizweit feststellbare Fachkräftemangel.