Schwankungen im europäischen Papiermarkt: Einblicke ins zweite Quartal

Der europäische Papiermarkt erlebt derzeit signifikante Preisschwankungen, die durch diverse ökonomische und betriebliche Faktoren beeinflusst werden. Ein aktueller Bericht von Intergraf zum zweiten Quartal offenbart wichtige Trends und Herausforderungen in europäischen Papierfabriken, denen sich die Branche stellen muss.

 

Entwicklung der Zeitungspapierpreise
In Grossbritannien und Italien blieben die Preise für Zeitungspapier weitgehend stabil, wohingegen sie in Deutschland, Frankreich und Spanien leicht zurückgingen. In Deutschland sanken die Preise um 5-10 Euro pro Tonne. Zugleich sind die Papiermühlen einem zunehmenden Druck ausgesetzt, da die Preise für Recyclingpapier aufgrund starker Nachfrage und reduzierter Sammlungen steigen. Trotzdem berichten Produzenten über eine gute Auslastung und planen, Preisanstiege zur Kompensation der gestiegenen Produktionskosten durchzuführen.

Magazinpapier unter Druck
Die Preise für superkalandriertes Papier und leicht gestrichenes Papier gaben im zweiten Quartal nach, insbesondere bei den höherpreisigen Sorten, was durch Überverfügbarkeit und nachlassende Nachfrage bedingt war. In Deutschland, Frankreich und Italien fielen die Preise um bis zu 20 Euro pro Tonne, während in Spanien ein Rückgang von etwa 10 Euro verzeichnet wurde. Nach der Beendigung politischer Streiks in Finnland, die die Lieferketten störten, normalisierten sich die Lieferungen von Magazinpapier schrittweise wieder.

Steigende Preise für ungestrichenes Papier
Die Nachfrage nach ungestrichenem Papier hat sich verbessert, was den Lagerabbau in der Branche widerspiegelt. Einige Hersteller haben die Preise bereits angehoben, und es wird erwartet, dass weitere Erhöhungen folgen könnten.

Preisanstieg bei gestrichenem Papier
In Kontinentaleuropa stiegen die Preise für gestrichenes Papier leicht, nachdem die Produzenten die im ersten Quartal angekündigten Preiserhöhungen umgesetzt hatten. In Deutschland und Frankreich verbesserten sich die Preise für Rollen um bis zu 40 Euro pro Tonne. Angesichts steigender Zellstoffpreise haben die Papierproduzenten weitere Preiserhöhungen für Mai angekündigt.

Wechselkurseffekte auf den Papiermarkt
Die anhaltende Schwäche des Euros gegenüber dem Schweizer Franken verschärft die Herausforderungen für den Papiermarkt. Diese Entwicklung verteuert die Importe aus dem Euroraum, da für den Kauf derselben Menge an Waren mehr Franken aufgewendet werden müssen. Dies zwingt die Hersteller zu Preissteigerungen.

Fazit: Die Dynamik im europäischen Papiermarkt zeigt, wie sensibel die Branche auf externe Einflüsse und Marktveränderungen reagiert.

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