Produktionsrückgang verschärft sich
Die Lage der grafischen Industrie in der Schweiz bleibt herausfordernd. Der «dpsuisse-Index grafische Industrie Schweiz», der von BAK Economics erstellt wird, zeigt für das erste Quartal 2025 einen Rückgang der Produktion um 4,2 % gegenüber dem Vorquartal. Der Produktionswert sank dabei von 647 auf rund 620 Mio. CHF. Verglichen mit dem Vorjahr reduzierte sich das Niveau um 4,9 %.
Besonders betroffen sind exportorientierte Bereiche sowie der inländische Print-Werbemarkt. Schwache Nachfrage nach Vorleistungsgütern wie Papier und erhöhte wirtschaftliche Unsicherheiten verstärken die Probleme zusätzlich. Insbesondere die Preise für importiertes Papier könnten durch geopolitische Faktoren erneut steigen und somit den Druck auf die Rentabilität erhöhen.
Die anhaltende Krise wirkt sich auch auf den Arbeitsmarkt aus. Die Arbeitslosigkeit in der grafischen Industrie stieg zu Jahresbeginn 2025 wieder deutlich an und erreichte Werte wie zuletzt Anfang 2022. Im historischen Vergleich bleibt die Arbeitslosigkeit dennoch auf einem tiefen Niveau.
Ein längerfristiger Rückblick verdeutlicht die Tiefe des Strukturwandels: Seit 2000 hat sich das Produktionsniveau der grafischen Industrie mehr als halbiert. Zwischen 2023 und 2024 allein sank der nominale Produktionswert um 7,4 % auf nur noch 2,6 Mrd. CHF – den niedrigsten Wert seit 2010.
Für die Zukunft bleibt die Anpassung der Geschäftsmodelle entscheidend. dpsuisse, der Dachverband der grafischen Industrie, setzt dabei gezielt auf die Weiterentwicklung bestehender Berufsbilder, um den Herausforderungen eines dynamischen Marktumfelds gerecht zu werden.