Mineralölfreie Druckfarben: Herausforderungen im Coldset, wie auch im Heatset
dpsuisse hat einen runden Tisch mit allen in der Schweiz agierenden Branchen-Akteuren bezüglich der Gesetzesänderung in Frankreich, die ab dem kommenden 1. Januar 2025 für mineralölfreie Druckfarben in Kraft tritt, organisiert.
Deutsche Druckereien haben erfolgreich mineralölfreie Druckfarben getestet, sowohl im Coldset als auch im Heatset. Technisch funktionieren die Farben einwandfrei, jedoch sind die Preise für solche mineralölfreie Farben deutlich höher als für konventionelle Farben. Insbesondere im Heatset-Bereich gibt es Schwierigkeiten, da die Grenzwerte für andere Substanzen so niedrig sind, dass sie kaum einzuhalten sind.
Dies könnte dazu führen, dass Heatset-Druck in Frankreich, wo ab dem 1. Januar 2025 neue Vorschriften in Kraft treten, nicht mehr rentabel ist. Die Preise für die erforderlichen Rohstoffe für solche Farben sind etwa viermal höher als für herkömmliche Farben, was den Druck deutlich verteuern wird. In Deutschland ist bisher keine gesetzliche Umstellung geplant, jedoch könnte diese durch grosse Einzelhändler wie Lidl oder Aldi vorangetrieben werden. Es gibt keine klare Kontrolle oder Prüfmethode, um sicherzustellen, dass nur mineralölfreie Farben verwendet werden. Der einzige Unterschied liegt auf chemischer Ebene, was die Überwachung erschwert. In Deutschland könnte deshalb der Fokus eher auf umweltfreundlichere Farboptionen wie den Blauen Engel gelegt werden. Es ist noch unklar, wie sich der Markt entwickeln wird, da die höheren Preise viele Druckereien vor Herausforderungen stellen und den Einsatz von mineralölfreien Farben bisher begrenzen.
Gemäss letzten Informationen ist auch den französischen Behörden klar, dass sich die Gesetzesänderung, die ab dem neuen Jahr in Kraft tritt, gar nicht umsetzen lässt. Nichtsdestotrotz tritt das Gesetz ab 1. Januar 2025 in Kraft.