Bächli Bergsport: Mehr Ehrlichkeit bitte

Bächli Bergsport kündigt den Start ins digitale Jahr an, in dem der Sportartikelhändler erklärt, dass künftig zwei der vier gedruckten Ausgaben des Magazins «Selection» nur noch online erscheinen. Bächli Bergsport begründet diesen Schritt mit «nachhaltig». 

 

Dieses Argument ist scheinheilig, denn Online-Kommunikation ist nicht nachhaltiger als Print. dpsuisse fordert den Sportartikelhändler zu mehr Ehrlichkeit auf. Tatsächlich geht es hier mehr ums Geld als ums Klima.

 

Bergsteigen_Suisse

 

Der Sportartikelhändler preist auf seiner Website sein Nachhaltigkeitsengagement mit 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung an. Dieses Engagement ist ohne Zweifel wichtig und richtig. Und selbstverständlich steht es jedem Unternehmen frei, sich gegen bedrucktes Papier zu entscheiden. Die Umstellung auf digitale Kanäle aber als nachhaltig zu bezeichnen, ist eine Argumentation, die nicht trägt. Die grafische Industrie gehört zu den nachhaltigsten Branchen der Schweiz. Digitale Kommunikation hingegen, mit ihrem klar grösseren Bedarf an Energie und nicht nachwachsenden Rohstoffen ist mitnichten umweltfreundlicher als Print. Dies belegen verschiedene wissenschaftliche Studien. «Es ist betriebswirtschaftlich legitim, wenn man für die Produktion und Distribution von Print Geld sparen will. Aber dann soll man dem Kunden diesen Entscheid auch so kommunizieren» mahnt Beat Kneubühler, Direktor beim Branchenverband dpsuisse. Dass stattdessen eine ganze Wertschöpfungskette in Misskredit gebracht wird, ist für dpsuisse nicht hinnehmbar.

 

Mit einem Schreiben hat sich dpsuisse daher an Bächli Bergsport gewandt. Darin fordert der Verband die Sportartikelhändler auf, Äusserungen, die be- oder gedruckte Werke als nicht nachhaltig bezeichnen respektive entsprechende Assoziationen oder Vermutungen hervorrufen, zu unterlassen.