Aktuelle Entwicklungen zur Erhaltung der gedruckten FAO im Kanton Waadt

Im Kanton Waadt hat sich bezüglich der Zukunft der gedruckten Ausgabe der Feuille d’Avis Officiels (FAO) eine interessante politische Entwicklung ergeben. 

Eine kürzlich veröffentlichte Broschüre, die die Argumente der Staatskanzlei Punkt für Punkt widerlegt, hat im Grossen Rat eine erfreuliche Resonanz gefunden. Als direkte Folge dieser Initiative wurde eine Motion von Sergei Aschwanden (PLR) eingebracht, die ein Moratorium bis Ende 2030 fordert, um die gedruckte Ausgabe zu erhalten. Diese Motion erhielt eine breite Unterstützung von 86 Grossräten quer durch alle Parteien, darunter 29 von 50 Mitgliedern der PLR, trotz der Tatsache, dass der ursprüngliche Vorschlag zur Abschaffung der gedruckten FAO-Ausgabe von einer PLR-Kantonsrätin stammte.

Zudem stellte Pierre Zwahlen (Die Grünen) eine mündliche Anfrage im Grossen Rat, in der er die Frage aufwarf, ob eine gedruckte Version der FAO nicht parallel zu einem freien Zugang zur digitalen Version bestehen könne. Es ist zu erwähnen, dass die waadtländische FAO bereits seit 2012 digital verfügbar ist, was Zweifel an der Notwendigkeit aufkommen lässt, sie auf die SECO-Plattform zu übertragen.

Die politische Antwort auf diese Diskussionen ist die geplante Einsetzung einer ad-hoc Kommission, bestehend aus Vertretern aller Parteien. Diese Kommission wird beauftragt, einen Bericht zu verfassen und eine Abstimmungsempfehlung vorzubereiten. Angesichts der aktuellen medialen und politischen Landschaft wird erwartet, dass die Kommission rasch ernannt wird und möglicherweise noch in diesem Jahr eine Entscheidung fällt.

Die Entwicklungen zeigen, wie wichtig gedruckte lokale Informationen weiterhin sind. Trotz eines seit 2012 bestehenden digitalen Kanals bevorzugt die Bevölkerung im vorliegenden Beispiel das gedruckte Medium. Dies unterstreicht die Bedeutung, auch in der digitalen Ära, gedruckte Informationsquellen aufrechtzuerhalten, um eine breite und verlässliche Information der Bevölkerung sicherzustellen.

 

Links zu weiteren Informationen:

  •  FAO VD Offizielle Seite
  •  Grossrat Waadt - Interventionsdokumente