Offener Brief zur Transparenz bei der Produktion des Buches «Urgence: Énergie et Climat»
Die Klimakrise und die Dringlichkeit, nachhaltige Massnahmen zu ergreifen, stehen im Zentrum der öffentlichen Diskussion. Ein Beitrag zu dieser Diskussion ist das Buch «Urgence: Énergie et Climat» von Nationalrat Nordmann, herausgegeben vom Verlag Favre. Ein Mangel an Transparenz in der Produktion dieses wichtigen Werkes gibt jedoch Anlass zur Sorge.
Im Angesicht des Klimanotstands sollten Transparenz und Nachhaltigkeit in der gesamten Produktionskette eine zentrale Rolle einnehmen. Leider konnte Herr Nationalrat Nordmann auf Anfragen keine Auskunft über die an der Produktion beteiligten Unternehmen und Standorte geben. Der Verlag Favre antwortete auf unsere E-Mail-Anfragen in einer Weise, die unser Unverständnis hervorruft. Die Antwort deckt zudem auf, dass das Buch im Ausland produziert wurde. Ein solches Vorgehen ist inakzeptabel.
Die Verlags- und Druckbranche in der Schweiz ist sowohl nachhaltig als auch innovativ. Es ist nicht nötig, ein Buch zum Thema Klimanotstand im Ausland produzieren zu lassen. Über 1000 Betriebe und mehr als 12000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen bereit, um einen solchen Auftrag lokal umzusetzen. Dabei liegt die Recyclingquote für Altpapier bei 80 %, finanziert durch privatwirtschaftliche Mittel. Ebenfalls vermissen wir in einem solchen Titel die Verwendung der gängigen Umwelt- und Nachhaltigkeitszeichen.
Es reicht nicht aus, den Produktionsauftrag einem Verlag zu überlassen und sich dann nicht mehr um die ökologischen Aspekte und Transparenz des Projekts zu kümmern. Sowohl der Autor als auch der Verlag tragen hier eine gemeinsame Verantwortung. Die Stellungnahme des Verlags Favre lässt eine ernsthafte Abwägung dieser Aspekte vermissen. Dies wirft Fragen nach der ethischen und ökologischen Integrität des Projekts auf.
Deshalb appellieren wir an Nationalrat Nordmann und den Verlag Favre, dieser Verantwortung gerecht zu werden. Transparenz in den Produktionsbedingungen und die Integration in eine nachhaltige, lokal verankerte Produktionskette sind entscheidend für das öffentliche Vertrauen und senden ein wichtiges Signal an die gesamte Bevölkerung. Ein Buch, das die Klimakrise thematisiert, sollte auch physisch ein Musterbeispiel für Nachhaltigkeit und Transparenz sein. Wir fordern daher konkrete Massnahmen, um diese Standards zu erfüllen.
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Beat Kneubühler, Direktor dpsuisse
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