EUDR - ein wichtiges Etappenziel ist erreicht

dpsuisse begrüsst die endgültige Einigung von Europäischem Parlament und Rat zur Überarbeitung der Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR). 

 

Die beschlossene Verschiebung des Anwendungsbeginns sowie die vorgesehenen Vereinfachungen bringen nach einer langen Phase der Unsicherheit dringend benötigte Klarheit für Unternehmen entlang der europäischen Wertschöpfungsketten – auch für Schweizer Druckereien, die in die EU exportieren.

Mit dem Entscheid vom 17. Dezember 2025 wird die Anwendung der EUDR um zwölf Monate auf Ende 2026 verschoben. Gleichzeitig werden die Sorgfaltspflichten entlang der nachgelagerten Lieferkette deutlich reduziert. Künftig liegt die Verantwortung für die Erstellung von Sorgfaltserklärungen ausschliesslich bei jenen Unternehmen, die ein Produkt erstmals im EU-Binnenmarkt in Verkehr bringen. Für nachgelagerte Unternehmen entfallen damit umfangreiche Dokumentations- und Weitergabepflichten.

Für Schweizer Druckereien bedeutet dies: Sie gelten weiterhin nicht als „Operatoren“ im Sinne der EUDR und unterliegen damit keinen eigenen EUDR-Pflichten. Dennoch werden sie ihre EU-Kunden weiterhin mit Informationen zur Papierlieferkette unterstützen müssen, damit diese ihre gesetzlichen Verpflichtungen erfüllen können. Zusätzliche Rechtssicherheit schafft die beschlossene Ausnahme für bestimmte klassische Druckerzeugnisse wie Zeitungen, Zeitschriften, Bücher oder Broschüren. Für diese Produkte sollen künftig keine EUDR-Pflichten mehr gelten. Papier, Pappe sowie Druckprodukte der Zolltarifnummer HS 48 – etwa Verpackungen, Etiketten oder Papierwaren – bleiben hingegen weiterhin im Anwendungsbereich der Verordnung. Entscheidend bleibt damit der Rohstoff Papier, dessen Herkunft und Legalität weiterhin den zentralen Bezugspunkt der Regulierung bildet.

dpsuisse unterstützt die Ziele der EUDR ausdrücklich. Die Schweizer Print- und Kommunikationsindustrie engagiert sich seit Jahren für nachhaltige Forstwirtschaft, transparente Lieferketten und einen verantwortungsvollen Einsatz von Rohstoffen. Gleichzeitig ist eine praxistaugliche und verhältnismässige Umsetzung zentral, damit dieses Engagement nicht durch unnötige Bürokratie beeinträchtigt wird.

Mit Blick auf die bis April 2026 angekündigte Überprüfung der EUDR sieht dpsuisse weiterhin grossen Klärungsbedarf. Der Verband wird sich dafür einsetzen, dass die Regulierung konsequent auf den Rohstoff fokussiert bleibt, Abgrenzungen klar definiert werden und insbesondere für Unternehmen mit HS-48-Produkten zusätzliche Vereinfachungen geprüft werden.