Neben der Mitgliederversammlung führte Intergraf den «Print Matters for the Future»-Kongress durch, bei dem hochkarätige Referenten über die aktuelle Lage und Zukunftsaussichten der grafischen Industrie Europas vortrugen. Beat Kneubühler, bei viscom/print+communication Ressortleiter berufliche Grundbildung und ab Oktober neuer Direktor über das Mitmachen bei der europäischen Föderation: «Intergraf sammelt einerseits Informationen der nationalen Verbände, was allen Mitgliedern interessante Einblicke eröffnet. Parallel dazu ist man im direkten Kontakt mit den verschiedenen EU-Behörden und betreibt dort aktiv Lobbying zugunsten der Print- und Kommunikationsindustrie.»

Steht die Teilnahme in einer europäischen Föderation nicht im direkten Widerspruch zu «Printed in Switzerland»? Beat Kneubühler: «Das eine schliesst das andere nicht aus. Gerade die aktuelle Versorgungskrise bei Papier- und Karton zeigt auf, dass gewisse Themen nur grenzüberschreitend aufgegriffen werden können.  Und bei der Teilrevision des Umweltschutzgesetzes will die Schweizer Politik sich sehr eng mit den Regelungen, die in der EU gelten, abstimmen. Für uns als Verband ist es deshalb sehr wichtig, aus erster Hand zu erfahren, was in den Mitgliedstaaten, deren Umweltpolitik teilweise direkt in EU-Regulierungen einfliessen können, abläuft. Und im Netzwerk erfahren wir, was in unseren Nachbarstaaten die Unternehmen bewegt. Der Anlass in Stockholm zeigte uns auf, dass sie die ähnlichen Herausforderungen haben, wie unsere Mitglieder: Erhebliche Probleme bei der Beschaffung von Papier und Karton, stark steigende Preise bei allen Verbrauchsmaterialien und der Energie. Direkte Eingriffe der Politik, welche die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen einengen, ein verbreiteter Fachkräftemangel. Das Engagement bei Intergraf ist deshalb eine sinnvolle Ergänzung zu unserer Kampagne «Printed in Switzerland» und dem aktiven Politlobbying auf nationaler und kantonaler Ebene.»