Besonders betroffen sind exportorientierte Bereiche sowie der inländische Print-Werbemarkt. Schwache Nachfrage nach Vorleistungsgütern wie Papier und erhöhte wirtschaftliche Unsicherheiten verstärken die Probleme zusätzlich. Insbesondere die Preise für importiertes Papier könnten durch geopolitische Faktoren erneut steigen und somit den Druck auf die Rentabilität erhöhen.
Die anhaltende Krise wirkt sich auch auf den Arbeitsmarkt aus. Die Arbeitslosigkeit in der grafischen Industrie stieg zu Jahresbeginn 2025 wieder deutlich an und erreichte Werte wie zuletzt Anfang 2022. Im historischen Vergleich bleibt die Arbeitslosigkeit dennoch auf einem tiefen Niveau.
Ein längerfristiger Rückblick verdeutlicht die Tiefe des Strukturwandels: Seit 2000 hat sich das Produktionsniveau der grafischen Industrie mehr als halbiert. Zwischen 2023 und 2024 allein sank der nominale Produktionswert um 7,4 % auf nur noch 2,6 Mrd. CHF – den niedrigsten Wert seit 2010.
Für die Zukunft bleibt die Anpassung der Geschäftsmodelle entscheidend. dpsuisse, der Dachverband der grafischen Industrie, setzt dabei gezielt auf die Weiterentwicklung bestehender Berufsbilder, um den Herausforderungen eines dynamischen Marktumfelds gerecht zu werden.