Verbandspräsident Thomas Schaffter und Verbandsdirektor Thomas Gsponer führten durch die Versammlung, berichteten, kommentierten und verkündeten die Abstimmungsresultate, die schriftlich durchgeführt wurden.
Thomas Schaffter fasste das schwierige 2020 so zusammen: «Das Jahr wird aufgrund der Pandemie ein aussergewöhnliches Jahr bleiben. Die negativen Folgen für unsere Wirtschaft und unsere Branche waren unmittelbar mit der abrupten Einstellung vieler wirtschaftlicher Aktivitäten verbunden. Unser Verband hat sich sehr engagiert, um unsere Mitglieder zu unterstützen. Auf der Viscom-Website wurde rasch ein Aktionsplan und eine Covid-Plattform eingerichtet. Ich möchte meiner Kollegin Tiziana und Kollegen im Zentralvorstand danken, die sich gemeinsam mit der Geschäftsleitung engagiert haben, um unsere Mitglieder zu unterstützen. Der Zentralvorstand kämpft für unserer Branche und setzt sich für eine aktiven Industriepolitik ein. Ich erinnere an zwei unserer Interventionen über unsere parlamentarische Gruppe «Print und Kommunikation» im Bundesparlament. Auch die Kampagne "Printed in Switzerland" haben wir erfolgreich fortgeführt. Diese Krise hat uns verändert. So wurde, zum Beispiel im Bereich der Aus- und Weiterbildung, eine digitale Offensive ergriffen, die heute eine größere Flexibilität ermöglicht.»
Finanziell gesund
Thomas Gsponer dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Verbandes für ihre gute und zuverlässige Arbeit im Pandemiejahr, bot einen kurzen Überblick der getroffenen Massnahmen und erläuterte anschliessend die Abschlüsse der Verbände viscom und print + communication.
Wichtige Massnahmen des Krisenmanagements 2020:
-Eine Prämie von 2000 Franken für jeden abgeschlossenen Lehrvertrag
-26 Webinare in drei Sprachen
-Rechtsdienst der mehrere hundert pandemiespezifischen Anfragen von Mitgliedern bearbeitete
-Ein auf die Branche abgestimmtes betriebliches Schutzkonzept in drei Sprachen
-Publikation des Pandemie-Handbuches «Hello Krise» in drei Sprachen
-Enge Kontakte mit den kantonalen Volkswirtschaftsdirektoren
-Engste Zusammenarbeit mit den nationalen OdA und den Bundesbehörden zur erfolgreichen Umsetzung der beruflichen Qualifikationsverfahren
-Politische Interventionen über die Parlamentariergruppe und mehrere Briefe an die Bundesräte
-digitale Offensive in der Grund- und Weiterbildung für einen erfolgreichen Fernunterricht
-Marketingkampagnen zugunsten «Printed in Switzerland» bei 600 Agenturen und Marketingverantwortlichen von 1600 ausgewählten Schweizer Unternehmen.
Zentralisierung
Ein weiterer Höhepunkt in der «Jahrhundertkrise» war die Zentralisierung aller Tätigkeit an einem neuen nationalen Standort. Von der Mitgliederversammlung im Frühjahr 2020 angenommen, investierte man zwei Millionen Franken in das Projekt. Die gesamte Verwaltung, die reglementierte Weiterbildung, und alle üK-Lehrgänge der deutschen Schweiz werden am neuen Standort an der Weihermattstrasse 94 in Aarau konzentriert. Im Dezember 2020 zügelten bereits die ersten Abteilungen nach Aarau. Im Sommer 2021 ist der Umzug abgeschlossen.
Angesichts der durch die Pandemie hervorgerufenen finanziellen Belastungen, den Sonderpämien für Lehrverträge und den erheblichen Investitionen für das nationale Verwaltungs- und Schulungszentrum in Aarau, ist für Thomas Gsponer der Jahresabschluss 2020 von viscom äusserst passabel. Hier resultierte ein Verlust von 120000 Franken. Das Jahresergebnis für print + communication präsentiert sich ausgeglichen. Thomas Gsponer dazu: «Trotz der Pandemie: Wir sind ein finanziell kerngesunder Verband».
Die Abstimmungsresultate waren dementsprechend eindeutig: die Jahresberichte der beiden Verbände wurden mit einem überwältigen Ja-Stimmenteil, ganz wenigen Enthaltungen und Null Gegenstimmen angenommen. Die Jahresrechnung und damit die Entlastung der Mitglieder des Vorstands und der Geschäftsleitung bei beiden Verbände wurden im ähnlichen Umfang angenommen. Auch die Wahl von PriceWaterhouseCoopers als Revisionsstelle von viscom und print + communication war unumstritten.
Die Statutenrevision viscom in der Kommunikation als «Strukturreform 3» bezeichnet, die ursprünglich zur Abstimmung traktandiert war, wurde im Vorfeld der Versammlung vom Vorstand des viscom zurückgezogen. Das Geschäft soll nun im Rahmen eine ausserordentlichen Mitgliederversammlung von viscom am 17. Juni zur Abstimmung vorgelegt werden. Thomas Schaffter erklärte, dass den Gewerkschaften der Vorschlag unterbreitet wurde, angesichts der nach wie vor bestehenden Herausforderung durch die Pandemie, den bestehenden GAV um ein Jahr zu verlängern. Und die Gespräche mit dem VSD im Rahmen des im Dezember 2020 initiierten Annäherungsprozesses laufen.
Eingang des neuen nationalen Verwaltungs- und Schulungszentrum in Aarau.