Betroffen wären Publikationen wie jene von Swiss Olympic, die Schweizerische Gewerbezeitung, die Bauernzeitung sowie zahlreiche weitere Mitglieder- und Stiftungstitel. Ohne Förderung ist davon auszugehen, dass viele dieser Medien verschwinden würden. Damit gingen nicht nur etablierte Kommunikationskanäle von Organisationen verloren, sondern auch ein Stück gesellschaftliche Vielfalt. Für die Druckindustrie hätte eine solche Streichung massive wirtschaftliche Konsequenzen: Der geschätzte Schaden liegt bei rund 100 Millionen Franken – ein Vielfaches der eingesparten 20 Millionen. Der Verlust auf Seiten der aktuell geförderten Titel dürfte noch deutlich höher sein.
Die Behauptung, diese Presse sei nicht demokratierelevant, hält einer näheren Betrachtung nicht stand. Politische Willensbildung in der Schweiz entsteht nicht allein über die nationale Tagespresse, sondern auch in Vereinen, Verbänden und Stiftungen, wo sich Bürgerinnen und Bürger freiwillig engagieren. Dort informieren die Publikationen über anstehende Abstimmungen, Wahlen und politische Entscheidungen – sie sind somit ein Bindeglied zwischen Basis und politischem Prozess.
Zudem sorgen die Mitgliedschafts- und Stiftungstitel für Transparenz innerhalb von Organisationen, dokumentieren Entscheidungen und machen diese für Mitglieder nachvollziehbar. Sie leisten damit einen Beitrag zur demokratischen Kultur, den allgemeine Medien in dieser Form nicht ersetzen können. Nicht zuletzt schaffen viele dieser Publikationen Verständigungsräume über die Sprachgrenzen hinweg, da sie zwei- oder dreisprachig erscheinen und so zur Kohäsion des Landes beitragen.
Dass der Bundesrat die Streichung vorschlägt, irritiert nicht zuletzt deshalb, weil National- und Ständerat in der Frühjahrssession 2025 ein anderes Signal gesendet haben. Beide Kammern bestätigten die Förderwürdigkeit der Mitgliedschafts- und Stiftungspresse und sprachen sich für die Beibehaltung der Beiträge von 20 Millionen Franken pro Jahr aus. Die Argumente, die damals galten, sind nicht erodiert. Sie haben sich durch die anhaltenden wirtschaftlichen und technologischen Umbrüche eher verstärkt.
Die Streichung der Unterstützung für die Mitgliedschafts- und Stiftungspresse wäre eine Sparmassnahme mit hohen Folgekosten: weniger Vielfalt, weniger Teilhabe, weniger Zusammenhalt – und erhebliche wirtschaftliche Schäden in einer industriellen Wertschöpfungskette, die Lehrstellen, Investitionen und regionale Beschäftigung trägt. dpsuisse fordert deshalb, dass das Parlament diesen Abbau ablehnt und die Unterstützung fortführt. Nur so bleiben Meinungsvielfalt, demokratische Teilhabe und die ökonomische Grundlage der Print- und Kommunikationsindustrie gesichert.
Kanton Zürich wird Schulstandort für Interactive Media Designer EFZ
Der Bildungsrat des Kantons Zürich hat beschlossen, den Beruf Interactive Media Designer EFZ (IMD) ab dem Schuljahr 2026/2027 an der Schule für Gestaltung Zürich (SfGZ) anzusiedeln. Damit erhält die Ausbildung in einem der wirtschaftlich bedeutendsten Kantone der Schweiz erstmals einen eigenen Schulstandort.
dpsuisse begrüsst den Entscheid ausdrücklich
Der Verband dpsuisse hat sich seit Beginn des Berufsentwicklungsprozesses für Zürich als Schulstandort ausgesprochen und wiederholt auf die Bedeutung einer regional verankerten Ausbildung hingewiesen. Der nun gefasste Entscheid ist ein wichtiger Schritt für die Weiterentwicklung der Berufsbildung in der Print- und Kommunikationsindustrie.
«Wir begrüssen diesen Entscheid ausdrücklich. Damit kann der Beruf weiter wachsen – in einem Raum, in dem schweizweit die meisten Technologiebetriebe angesiedelt sind. Das ist konsequent und zukunftsgerichtet», sagt Beat Kneubühler, Direktor von dpsuisse.
Stärkung des Berufsbildungsstandorts Zürich
Bislang mussten Lernende aus dem Kanton Zürich für den schulischen Teil ihrer Ausbildung in andere Kantone reisen. Mit dem neuen Standort an der SfGZ wird die Ausbildung künftig wohnortnäher, wirtschaftlicher und für Lehrbetriebe wie Lernende deutlich attraktiver. Der Entscheid stärkt zugleich die Zusammenarbeit zwischen Betrieben, Schulen und Branche.
Start im Schuljahr 2026/2027
Die schulische Ausbildung an der Schule für Gestaltung Zürich beginnt mit dem Schuljahr 2026/2027. Der Beschluss des Bildungsrats (BRB 2025/14) ist öffentlich einsehbar unter zh.ch.
Berufsbildung; Berufszuteilung, Berufliche Grundbildung Interactive Media Designer EFZ an die Schule für Gestaltung Zürich | Kanton Zürich
Bildungsratsbeschluss Nr. 14/2025 des Bildungsrats vom 29. September 2025