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Erhalt der Presseförderung: Ein Schritt in die richtige Richtung, aber es besteht Nachholbedarf

Geschrieben von viscom | 10.10.2024 07:02:50

Wir begrüssen den Entscheid des Nationalrats, die Presseförderung zu befürworten. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Medienvielfalt in der Schweiz geleistet. Jedoch ist die geplante Streichung der Förderung für die Mitgliedschafts- und Stiftungspresse ein gravierender Fehler, den der Ständerat korrigieren muss.

Wirtschaftliche Auswirkungen auf die Druckindustrie

Die Entscheidung, die Förderung der Mitgliedschaftspresse zu streichen, hat direkte negative Folgen für die grafische Industrie. Viele kleine und mittlere Druckereien, die stark auf Aufträge von Non-Profit-Organisationen, Verbänden und politischen Parteien angewiesen sind, würden erhebliche Auftragseinbussen erleben. Diese spezialisierten Publikationen bieten nicht nur wichtigen Zielgruppen relevante Informationen, sondern sichern auch zahlreiche Arbeitsplätze in der Druckbranche. Ohne diese Förderung könnten viele Druckereien in ihrer Existenz gefährdet sein. Selbst grössere Druckbetriebe, die ebenfalls einen erheblichen Teil ihrer Produktion mit der Mitgliedschaftspresse abwickeln, wären von einem deutlichen Rückgang der Druckaufträge betroffen. Dies könnte langfristig zu Entlassungen und sogar zur Schliessung von Betrieben führen.

Wichtige Rolle der Mitgliedschaftspresse

Die Mitgliedschafts- und Stiftungspresse leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur demokratischen Meinungsbildung in der Schweiz. Sie bietet Nischeninformationen, die von der breiten Presse oft nicht abgedeckt werden, und ermöglicht es Organisationen, ihre Mitglieder gezielt zu informieren und gesellschaftliche Debatten anzuregen. Ein Wegfall dieser Förderung würde die Medienvielfalt einschränken und die Meinungsbildung in der Schweiz negativ beeinflussen. Viele kleinere Verbände und Organisationen wären nicht mehr in der Lage, ihre Publikationen in der gewohnten Qualität und Frequenz herauszugeben. Dies hätte nicht nur wirtschaftliche Konsequenzen für die grafische Industrie, sondern auch gesellschaftliche Auswirkungen. Laut unseren Schätzungen werden mindestens 50% der heute geförderten Titel ohne die Fördermittel eingestellt. Dies entspricht einem Umsatzverlust von mindestens 100 Millionen Franken für die Schweizer Druckindustrie.

Appell an den Ständerat

Es ist nun entscheidend, dass der Ständerat diesen Fehler korrigiert und die Förderung der Mitgliedschaftspresse sicherstellt. Nur so kann die Medienvielfalt geschützt und die wirtschaftliche Stabilität der grafischen Industrie gesichert werden. Wir appellieren an die Mitglieder des Ständerats, diese wichtige Massnahme zu unterstützen, um Arbeitsplätze zu sichern und die Druckindustrie vor weiteren Einbussen zu bewahren. Wir stehen hierzu in engem Austausch mit dem Verband Schweizer Medien und unserem politischen Beirat, um die Interessen der Druckbranche in diesem Prozess wirksam zu vertreten. Die Mitgliedschaftspresse muss weiterhin gefördert werden – für eine vielfältige, demokratische und wirtschaftlich stabile Schweiz.